Truman Posted December 24, 2012 Share Posted December 24, 2012 Kelly Point und Twin Point sind zwei Aussichtspunkte im Grand Parashant NM am Grand Canyon North Rim. Beide Punkte liegen weit abseits jeglicher Zivilisation und um Kelly Point zu erreichen, sollte man zwei Tage von St. George, UT aus einplanen.Unser Basiscamp für diesen Trip war am Poverty Mountain gelegen und wir sind von hier aus gen Süden aufgebrochen. Die Kollegen erzählten eine Menge Geschichten, wie beschwerlich die Route sei und dass es an diesem Tag das letzte Mal zu Kelly Point gehen sollte. Doch davon später mehr. Es handelt sich um einen zwei Tage dauernden Trip, so dass die Fahrzeuge mit ensprechenden Essens- und Trinkvorräten bestückt werden mussten, da das Basislager weiterhin bei Poverty Mountain verblieb. Danach wurde der 56 Meilen lange Trip angegangen. Dabei geht es auf der CR103 gen Süden:. Bei ca. 12S 26692X 400460X (UTM/DNAD27) erreichen wir den Abzweig zu Oak Groove, einer alten Ansiedlung. Wir machen diesen kurzen Abstecher nach rechts, um uns Oak Groove anzusehen. Hier geht es auch weiter in Richtung Twin Point. Danach ging es zurück zur vorher bereits erwähnten Abzweigung. Hier fahren wir nun nach rechts in Richtung Kelly Point. Auf leichtem Trail geht es dann weiter bis zur Waring Ranch. Die BLM-Bezeichnung des Trails lautet hier 1203: Dabei werden wir auch vor einer Art "Sumpf" gewarnt, welcher es in früheren Zeiten oft unmöglich machte, mit dem Jeep Richtung Kelly Point weiterzufahren. Heute gibt es aber ein "Re-Routing" und die Stelle konnte, zumindest zu dem Zeitpunkt als wir dort waren, problemlos passiert werden. Wir erreichten dann die Waring Ranch, welche noch sehr gut erhalten ist. Dort gibt es auch ein Log-Buch, in welches man sich eintragen sollte, so man weiter Richtung Kelly Point möchte. Von der Waring Ranch aus geht dann der beschwerliche Trail weiter: Wir sind einem Biologen der Nationalparkverwaltung begegnet, welcher hier in der Gegend Untersuchungen angestellt hat. Er meinte, dass er die ganzen Monate, in denen er hier arbeitete, keine SUV´s Richtung Kelly Point hat fahren gesehen. Normalerweise sieht er hier nur ATV´s. Dies war beim Abzweig "Green Springs". Von hier sind es noch ca. 22 Meilen bis Kelly Point. Danach ging es weiter und wir mussten einen Wash queren. Dies stellt nahezu die schwierigste Stelle des Trails dar: Felsiger Untergrund wechselt sich immer wieder mit sandigen Passagen im weiteren Verlauf ab. Dabei ist der Trail manchmal sehr eng, so dass man mit sehr vielen Kratzern im Lack rechnen muss. Auch eine Säge ist von Vorteil, da wir immer wieder einmal Äste kürzen oder Zweige abschneiden mussten. Immer wieder passieren wir Hinweisschilder auf sogenannte "Tanks": Nur noch wenige Meter bis zu Kelly Point.... ... und dann sind wir endlich da und genießen die Aussicht: Hier auch ein Blick in Richtung Twin Point: Wir haben unser Lager hier direkt am "Rim" aufgeschlagen. Von hieraus hat man dann u.a. einen Blick in Richtung Peach Springs. Der Colorado River ist allerdings nicht zu sehen. Wir genießen den Sonnenuntergang, bevor sich jeder in sein Nachtlager zurückgezogen hat. Am nächsten Morgen sind wir dann bei Sonnenaufgang aufgestanden, um nochmals die Aussicht zu genießen, bevor es dann zurück gehen sollte. Danach ging es dann die gleiche Route wieder zurück in Richtung Oak Grove. Stellenweise war die Piste dann eher ein ATV-Trail: Nach ca. 5,8 Meilen passierten wir wieder das Schild, welches die Entfernung Richtung Kelly Point anzeigt: Dann passieren wir Kelly Tanks: Weiter ging es dann in Richtung Waring Ranch: An einer Stelle haben wir dann gestoppt um uns Indianerkeramik anzusehen. Man konnte beispielsweise Pfeilspitzen begutachten. Danach ging es wieder weiter: Dann erreichten wir wieder den Wash: Ein Stück weiter ist dann von links Rauch aufgezogen: Wir haben Feuerwehrleute getroffen, welche kontrolliert Wald abgebrannt haben. Wir hatten Glück, dass das Feuer den Trail noch nicht überquert hatte. Die Kollegen hinter uns, welche etwas weiter zurück waren, konnten schon die Flammen nahe des Trails sehen. Dann sind wir wieder an der Waring Ranch angekommen. Hier haben wir uns nachträglich in das Log-Buch eingetragen. Man sollte dies aber eigentlich vor der Fahrt zu Kelly Point durchführen ;-) Bei 12S 26692X 400460X erreichen wir wieder den Abzweig in Richtung Oak Grove und Twin Point. Da wir auf dem Rückweg deutlich schneller waren, haben wir uns entschlossen noch zu Twin Point zu fahren. Von der Abzweigung sollen es ca. 15 Meilen oneway sein. Auf einfachem Trail geht es von hier aus voran: An diesem Abzweig geht es nach links in Richtung Twin Point. Wir haben einen Abstecher nach rechts gemacht, um eine kurze Mittagspause einzulegen. Nach einer kurzen Pause ging es dann weiter in Richtung Twin Point: Entlang des Weges kann man dann schon die ersten Ausblicke genießen: Auch auf dem weiteren Weg halten wir immer wieder an, um die Aussicht auf uns wirken zu lassen. Der Weg schlängelt sich ziemlich gegen Ende, aber nach einiger Zeit erreichten wir dann Twin Point: Weiter hinten hat es etwas geregnet: Aber am Twin Point war das Wetter super: Danach sind wir wieder in Richtung unseres "Basislagers" aufgebrochen, aber nicht, ohne noch gelegentlich anzuhalten. Zurück auf der CR103 sind wir gemütlich auf der gut zu fahrenden Dirtroad zum Basislager gefahren. Und tatsächlich, als wir zurück im "Lager" waren, sagte Dan, unser "Leader", dass dies das letzte Mal gewesen sei, dass er am Kelly Point war. Wie mir aber die Kollegen mitteilten, sagt er dieses jedes Mal nach Ende der Tour. Insofern werden wir sehen, ob es nochmals eine Fahrt zu diesem selten besuchten, außergewöhnlichen Aussichtspunkt am Grand Canyon North Rim gibt. Diese Tour ist nicht wirklich schwierig (Stand: September 2011), aber es warten 26 anstrengende Meilen in Richtung Kelly Point. Außerdem sollte man keine Bedenken bezüglich seiner Lackierung haben, da dieser stellenweise ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wird. Leute mit Mietwagen sollten sich zweimal überlegen, ob dies versicherungstechnisch in ihrem Fall erlaubt ist und ob sie zumindest Kelly Point wirklich anfahren möchten.Eine Übersichtskarte gibt es unter: Kelly Point und Twin PointIch wünsche allen noch ein Frohes Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr 2013. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
CB Posted December 24, 2012 Share Posted December 24, 2012 Ich wünsche allen noch ein Frohes Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr 2013.</p>wuensche ich auch ... das war ja mal wieder ein klasse Bericht aus dem Arizona-Strip. Das mit den Zweigen und Aesten im Weg kenne ich, dass ist wirklich manchmal sehr laestig ... oft kann man die Schrammen wieder rauspolieren aber ein paar haessliche bleiben oft ... Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Truman Posted December 24, 2012 Author Share Posted December 24, 2012 Das mit den Schrammen im Lack ist ja wie mit den "Narben" im Gesicht. Die machen das Ganze meist nur noch interessanter, sagte mal jemand den ich kannte. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
crossroads_ak Posted December 30, 2012 Share Posted December 30, 2012 Klasse Bericht und tolle Fotos, vielen Dank!! Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Truman Posted January 1, 2013 Author Share Posted January 1, 2013 Gerne !! Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Hatchcanyon Posted January 6, 2013 Share Posted January 6, 2013 Happy New Year, Christian!Das ist ja eine Ecke, von der wir nicht so viel kennen - ausser Toroweap und Whitmore Canyon! Tolle Idee, sich dort mal rumzutreiben. Solche "Waldanfahrten" sind meistens etwas nervenzehrend und richtig - Schrammen gehören irgendwie dazu! (Sonst sieht das Auto ja aus, als bräuchte man es nur zur Präsentation! ) Wir haben uns mal in den Wäldern südlich des Mt. Trumbull regelrecht verirrt. Das war allerdings noch in der Vor-GPS-Epoche.GrussRolf Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Truman Posted January 7, 2013 Author Share Posted January 7, 2013 Gutes Neues Jahr, Rolf !!!Leider werden vom BLM dort in der Region immer mehr Trails geschlossen. Dies war auch ein großes Thema, als wir vergangenes Jahr im Strip waren. Dort gab es ein großes Treffen der aktuellen und ehemaligen Bewohner des Arizona Strip, zu dem wir auch durch einen Freund eingeladen waren.Vor allem für die Ranger ist dies sehr ärgerlich. Das BLM begründet dies damit, dass man nicht alle "Roads" in Stand halten kann und die Ranger/Cowboys argumentieren, dass das BLM noch nie irgendetwas (außer den Hauptrouten) in Stand gehalten hat und man doch alle Routen von Seiten der Strip-Bewohner offen halten konnte, um zu seinen Weidegründen usw. zu kommen. Speziell im Osten des Strips hat man einige der Roads zu verschiedenen "Overlooks" (z.B. Boysag) geschlossen. Kanab Point lässt sich auch nur noch über eine Route anfahren usw. Wir haben letztes Jahr auch versucht vom Osten des Mt. Trumbull zum Süden über einen alten Trail zu gelangen und mussten letztendlich umkehren, da er mitten im Wald komplett zugewachsen war.Hat aber trotzdem Spass gemacht.Gruß,Christian Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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